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Gründerzeithaus saniert und modernisiert

von WeVö

Als wir das Haus gekauft haben, sah man ihm sein Alter nicht gleich an, denn um 1980 herum war es sowohl von innen, als auch von außen völlig verändert worden. Der damalige Besitzer hatte durch Einbauten auf jeder der drei Etagen je eine Wohnung geschaffen, mit kleinem Küchen, noch kleineren Bädern und engen Fluren. Er hatte dafür Innentüren versetzen und mehrere Fenster zumauern lassen, um Stellflächen für Schränke zu schaffen.

Unsere Ziele bei der Modernisierung waren:

1. Alle späteren Einbauten werden entfernt und die ursprünglichen Grundrisse von 1890 werden wieder hergestellt.

2. Die Räume sollen heller werden. Dazu werden alle zugemauerten Fenster wieder geöffnet. Das Südfenster im 2.OG wird nach unten bis zum Fußboden vergrößert, das im 1.OG zu einem großzügigen Erker erweitert.

3. Das Gebäude wird energetisch optimiert. Dazu werden die Außenwände mit 20 cm Zelluloseflocken plus 8 cm Weichfaserplatten gedämmt und 3-fach verglaste Fenster mit integrierter Lüftung (mit Wärmerückgewinnung) eingebaut. Das Dach erhält eine Dämmung von 35 cm, ebenfalls aus Zelluloseflocken. Zur Finanzierung wird über die Sparda ein zinsgünstiger Kredit der KfW beantragt.

4. Um die Heizkosten dauerhaft niedrig zu halten, entscheiden wir uns für den Einbau einer Wandheizung, die mit einer sehr niedrigen Vorlauftemperatur betrieben werden kann. Etwa die Hälfte der benötigten Heizenergie liefern Sonnenkollektoren auf dem Dach des Hauses.

5. Für ein gutes Raumklima in allen Räumen sorgt Lehmputz auf den Innenwänden, im Bereich der Wandheizung etwa drei Zentimeter, sonst nur wenige Millimeter stark. Auf den Fußböden in den Wohnräumen und der Küche ist Bambusparkett verlegt.

Eine Überraschung erlebten wir beim Öffnen der zugemauerten Fenster. In einer der Mauern fanden wir ein Original-Absturzgitter aus der Bauzeit des Hauses. Wir bauten es aus, ließen es sandstrahlen und verzinken und bauten es anschließend wieder ein, so dass es seine ursprüngliche Funktion auch heute wieder erfüllt.

Es war viel Arbeit – für uns und die beteiligten Handwerker. Aber es hat sich gelohnt! Und heute können wir jeden Tag die Aussicht genießen: Das Foto zeigt den Blick aus dem 2.OG.